Tumorchirurgie

Tumore im Kopf- und Halsbereich können gutartig oder bösartig sein. Die Diagnose „Tumor“ (lateinischen für: „Schwellung“) bedeutet keinesfalls gleich lebensbedrohliche Gefahr. Wenn ein Geschwür bösartig ist, dann ist es das vor allem durch drei Eigenschaften:

1. Schrankenloses Wachstum, das Nachbarstrukturen zerstört
2. Bildung von Tochtergeschwülsten an anderen Stellen des Körpers (Metastasierung)
3. Graduelle Entartung – also Bösartigkeit der Zellen, die in unterschiedlichem Ausmaß die Eigenschaften der Zellen, von denen sie abstammen, verloren haben

Um das Ganze zu verkomplizieren, existieren auch noch Tumore, die lokal Gewebe zerstören, aber nicht metastasieren. Diese sind nicht wirklich gutartig, aber auch nicht bösartig.

Patientenvideos Kiefer

Patientenvideos Gesicht

Tumore sollten grundsätzlich entfernt werden, auch die komplett gutartigen. Letztere zerstören zwar keine Nachbarstrukturen und bilden auch keine Tochtergeschwulste innerhalb des Organismus. Sie verursachen aber durch ihr Wachstum Druckschäden an benachbarten Strukturen und damit u.a. Knochenauflösung mit krankhaften Knochenbrüchen und Schmerzen.

Außerdem wissen wir erst sicher, dass ein Tumor gutartig war, wenn er unter dem Mikroskop genau untersucht wurde.

Basaliome heißen heute Basalzellkarzinome oder auch weißer Hautkrebs. Basalzellkarzinome können wie ein bösartiger Tumor das umliegende Gewebe schädigen und sogar Knochen infiltrieren, bildet aber extrem selten (0,03 % der Fälle) Metastasen. Sie entstehen durch chronische Lichtschäden (bis auf einzelne Ausnahmen in höheren Alter) vor allem dort, wo viel Sonnenexposition stattgefunden hat: an der Nase, den Ohren, der Stirn. Basalzellkarzinome entstehen nicht durch ein- oder zwei Sonnenbrände, sondern durch ein langes Leben an der frischen Luft. Maurer, Landwirte, Gärtner und Winzer sowie hellhäutige und/oder rothaarige Menschen mit sonnenempfindlicher Haut sind besonders von Basalzellkarzinomen betroffen.

Solche Tumore müssen mit kleinem Sicherheitsabstand im gesunden Gewebe entfernt werden. Dies wird meist in örtlicher Betäubung (Lokalanästhesie) ambulant durchgeführt. Menschen, die einmal ein Basaliom ausgebildet haben, sollten regelmäßig in (haut-)ärztlicher Kontrolle bleiben, denn es kann sich ein solches auch an anderen Stellen des Körpers wieder entwickeln.

Von der Entstehung her ist dieser Tumor dem Basalzellkarzinom sehr ähnlich. Auch er ist durch zu häufige Einwirkung von ultraviolettem (UV-)Licht, einem Anteil des Sonnenlichtes, bedingt. Ein Melanom ist jedoch unbedingt bösartig. Sein Ursprung geht von anderen Zellen der Haut aus, den Melanozyten, deswegen heißt er „Melanom“. Da diese für die Pigmentierung (Bräunung) der Haut zuständig sind, sieht ein bösartiges Melanom in aller Regel tiefbraun bis bläulichschwarz aus (auch: schwarzer Hautkrebs). Bösartige Melanome müssen so früh wie möglich erkannt und komplett mit dem umgebenden Gewebe, einem sogenannten „Sicherheitsabstand“, entfernt werden. Weiter müssen die lokalen Lymphknoten entfernt werden, was mit minimalen Zugängen, sprich später sehr unauffälligen Narben, in den allermeisten Fällen möglich ist. Das bösartige Melanom gehört zu den am schnellsten metastasierenden (streuenden) Tumoren überhaupt. Abhängig vom Erkrankungsstadium und dem Alter des Betroffenen kann zusätzlich eine Chemotherapie erforderlich sein. Bei früher Erkennung und vollständiger Entfernung sind bösartige Melanome aber gut heilbar.

Der Naevus steht dem Melanom und Basaliom sehr nahe und wird umgangssprachlich „Muttermal“ genannt. Ein Naevus an sich ist völlig harmlos – wenn er sich allerdings verändert, wächst, blutet, oder er gewisse Eigenschaften aufweist, die den Naevus einem Melanom ähnlich erscheinen lassen oder in ein Melanom übergehen könnten, sollte dieser in einem kleinen Eingriff entfernt und das Gewebe unter dem Mikroskop untersucht werden, um die Diagnose zu sichern.

Tumore in der Mundhöhle sind in den allermeisten Fällen gutartig und gehen von der Mundschleimhaut aus. Eine große Anzahl von ganz harmlosen Gewebsvermehrungen wie Narbenknoten an der Zunge, Bindegewebstumore, sogenannte Fibrome (die häufig gestielt sind) bei schlecht sitzenden Prothesen, oder Entzündungsgewächse, die von einem Zahn ausgehen können, werden im Rahmen eines kleinen Eingriffs entfernt. Die mikroskopische Gewebeuntersuchung durch den Pathologen, die bei uns grundsätzlich durchgeführt wird, schafft dann endgültige Klarheit darüber, ob es sich um eine gutartige oder eine bösartige Gewebeveränderung handelt. Das gibt Ihnen rundum Sicherheit.

Der bösartige Mundhöhlenkrebs entsteht meistens infolge langjähriger Mundschleimhautschädigung durch mechanische Verletzungen, wie scharfe Prothesenränder oder abgebrochene Zähne. Auch schlechte Mundhygiene, wie auch übermäßiger regelmäßiger Alkohol- und Zigarettengenuss begünstigen seine Entwicklung besonders.

Die Rolle von Virusinfektion mit sogenannten humanen Papillomviren wird in jüngeren wissenschaftlichen Untersuchungen als Mitursache ebenfalls immer deutlicher, auch ohne die anderen klassischen Faktoren.

Die Therapie eines Plattenepithelkarzinoms besteht aus Chirurgie, Strahlen- und Chemotherapie.

Die Tumorkonferenz unseres Tumorzentrums berät dann im Falle eines bösartigen Gewebes, welche dieser Maßnahmen mit welcher Radikalität bei Ihnen durchgeführt werden sollten. Im anschließenden Gespräch mit Ihnen entscheiden wir gemeinsam, welche Behandlungsstrategie sich anbietet. Wie bei allen Therapien, die wir anbieten, stehen Ihr Wunsch und Ihre Entscheidung im Mittelpunkt unserer ärztlichen Bemühungen.

Interdisziplinäre Tumorbehandlung

Tumorerkrankungen können alle Gewebe des Körpers und damit auch des Kopfes erfassen. In kollegialer Zusammenarbeit der verschiedenen Fachärzte im Tumorzentrum werden diese diskutiert und ein individuelles Behandlungskonzept gemeinsam entworfen. In einem Krankenhaus der Maximalversorgung wie dem Sana Klinikum Offenbach stehen Experten sowohl für Strahlentherapie, Chemotherapie/Immuntherapie als auch Chirurgie zur Verfügung, die interdisziplinär zusammenarbeiten, um Sie optimal zu beraten und erfolgversprechend zu behandeln.

Kein bösartiger Tumor ist wie der andere – für die ausführliche, individuelle Beratung und Begleitung unserer Patienten mit bösartigen Tumorerkrankungen ist immer genug Zeit! Ein „Markenzeichen“ unseres Tumorzentrums sind die kurzen Dienstwege und die enge Zusammenarbeit aller beteiligten Fachdisziplinen, die für Sie jederzeit ansprechbar sind.

Rekonstruktive Chirurgie nach einer Tumorbehandlung

Wir haben große Expertise in Rekonstruktiver Chirurgie mit sogenannten freien Transplantaten.

Diese erfolgen durch eine Transplantatentnahme mitsamt Gefäßen von einer anderen, unauffälligen Körperstelle (zum Beispiel der Innenseite des Unterschenkels). Die Transplantate werden in einer mehrstündigen Operation an den Gefäßen des Gesichts und Halses angeschlossen, um zum Beispiel die Zunge, die Wange oder den Oberkiefer, aber auch die Nase rekonstruieren zu können.

Intraoral

Extraoral

Prothetik

Unauffällige Schnittführung und Narben

Sie suchen Hilfe?

Gerne beraten wir Sie zu den Möglichkeiten einer konservativen oder operativen Behandlung Ihres Gesundheitsproblems im Mund-, Kiefer- oder Gesichtsbereich. Wir sind für Sie da! Sie erreichen die Praxis Landes & Kollegen telefonisch unter +49 (0) 69 8405-1380 oder per E-Mail.

Allen geplanten operativen Behandlungen geht eine ausführliche Beratung voraus, die auch gerne mehrfach und wiederholt stattfinden kann.
Wir sprechen deutsch, englisch, französisch, spanisch, arabisch und portugiesisch.

Unsere regelmäßigen Sprechstunden sind:
Montag, Dienstag, Donnerstag: 8:00 – 17:00 Uhr, Mittwoch: 8:00 – 13:00 Uhr, Freitag: 8:00 – 16:00 Uhr
dazu unsere Fast-Track-Sprechstunden am Dienstag, Donnerstag und Freitag, jeweils zwischen 8:00 und 9:00 Uhr!

Mein neues Ich als 3D-Simulation

Gestalten Sie selbst Ihr Wunschgesicht! Einfach Selfies hochladen, mit der 3D-Software von Crisalix kostenlos simulieren und zu Ihrem Termin bei uns mitbringen!